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AMD – Erkennen und behandeln

Geschrieben von BEH | 17.02.23

Was ist AMD?

AMD steht für altersbedingte Makuladegeneration und ist eine chronische Augenerkrankung, die meist unbemerkt und langsam ab Mitte 50 beginnt und die zentrale Sehkraft über die Jahre verschlechtern kann. 21 Millionen Menschen in Europa leiden an der frühen AMD. Erkrankte haben Schwierigkeiten Details und Gesichter zu erkennen und nehmen Farben und Kontraste nur noch verblasst wahr. Bei einer fortgeschrittenen AMD bleibt nur noch ein schwarzer Fleck erkennbar. Man unterscheidet sowohl zwischen der frühen, mittleren und fortgeschrittenen AMD, sowie der trockenen und feuchten Form im fortgeschrittenen Stadium. Aus 15 Prozent aller trockenen AMD-Fälle entwickelt sich eine feuchte AMD.


Die trockene AMD hat zunächst einen sehr langsamen Verlauf und ist mit 85 bis 90 Prozent aller Fälle die häufigste Form der Erkrankung. Sie hat ihre Ursache in der Ablagerung von Stoffwechselprodukten an der Netzhaut, genauer an der Makula, wodurch die Sehsinneszellen nicht mehr ausreichend versorgt werden und absterben. Je mehr Drusen sich bilden, desto mehr Sehkraft geht verloren. Dieses Absterben der Sehsinneszellen wird im medizinischen Jargon als geographische Atrophie bezeichnet.

Die feuchte AMD tritt sehr viel seltener als die trockene Form auf, ist aber für 80 % Prozent aller durch eine Makuladegeneration bedingter Erblindungen verantwortlich. Die meisten Erkrankten haben auch vorher mit der trockenen AMD zu tun und haben sowohl die trockene als auch die feuchte AMD gleichzeitig. Bei einer feuchten AMD treten Blutgefäße in der Netzhaut auf. Die entstehenden Einblutungen, Flüssigkeitsansammlungen und Vernarbungen der Netzhaut können letztendlich zum vollständigen Verlust der Sehkraft führen.

 

Was sind die Risikofaktoren der AMD?

Eine Vielzahl an Faktoren können das Risiko einer altersbedingten Makuladegeneration erhöhen. Die gute Nachricht: Die meisten dieser Faktoren lassen sich beeinflussen. Rauchen, Bluthochdruck, Cholesterinstoffwechselstörungen und Immunreaktionen fördern die Entstehung einer AMD. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass starkes Übergewicht zu der Erkrankung beiträgt. Ein weiterer Risikofaktor ist eine übermäßige UV-Einstrahlung.

 

Wie erkennt man eine AMD?

 Bei den folgenden Symptomen empfiehlt sich ein Besuch beim Arzt, um eine mögliche altersbedingte Makuladegeneration abzuklären:

  • Starker Abfall der Sehschärfe
  • Trüber dunkler Fleck in der Mitte des Sehfeldes. Achtung: dies kann zunächst mit einem beschmutzten Brillenglas verwechselt werden
  • Verzehrtes Sehen von geraden Linien

Zur Früherkennung einer altersbedingten Makuladegeneration dient zudem der Amsler-Gitter-Test, mit dem eine verzerrte Bildwahrnehmung und Ausfälle im zentralen Gesichtsfeld festgestellt werden können. Der Selbsttest ist nach seinem Erfinder, dem Schweizer Augenarzt Marc Amsler benannt. Gesunde Augen sehen beim Amsler-Test ein Gitter durchgehender, regelmäßiger, gerader Linien. An AMD leidende Augen nehmen die Linien als verschwommen, unterbrochen oder gar nicht wahr. Der Augenarzt kann mit der optischen Kohärenztomografie (OCT) eindeutig die AMD diagnostizieren. Das OTC Gerät tastet mit einem schwachen Laser die Netzhaut ab und erstellt ein Bild von Makula und Sehnervkopf, um Gewebeveränderungen zu erkennen.

Wie kann man eine AMD behandeln?

 Auch wenn eine altersbedingte Makuladegeneration nicht heilbar ist, stehen verschiedene Behandlungsmethoden zur Verfügung, um das Fortschreiten der AMD aufzuhalten und die verlorene Sehkraft wieder zu verbessern. Drei Behandlungsmethoden haben sich als sinnvoll erwiesen: die Anti-VEGF-Therapie (Hemmung der Wachstumsfaktoren), die Laserphotokoagulation (thermischer Laser), oder die Photobiomodulation. Insbesondere bei einer feuchten AMD bietet sich eine medikamentöse Anti-VEGF-Therapie an, um die Gefäßneubildung zu hemmen. Der Botenstoff VEGF ist für das Wachstum von Blutgefäßen zuständig. Bei dieser Therapieform wird ein VEGF-Hemmstoff in monatlichen Abständen direkt in den Glaskörperraum injiziert. So kann die Bildung neuer Drusen, die zum Verlust der Sehkraft führen, verhindert werden. Diese Methode ist schmerzlos, da das Auge vorher betäubt wird. Die Laserphotokoagulation verschließt durch einen thermischen Laser brüchige, undichte Gefäße. Bei einer trockenen altersbedingten Makuladegeneration bietet sich eine Photobiomodulation an. Dabei wird das Licht bestimmter Wellenlängen eingesetzt, um die Stoffwechselaktivität zu stimulieren und die Zellregeneration anzuregen.

Außerdem spielt eine gesunde Ernährung eine wichtige Rolle. Es empfiehlt sich auf eine ausreichende Zufuhr unter anderem an Vitamin B12, B6, Folsäure und Antioxidantien sowie Lutein und Heidelbeerextrakt zu achten. Da diese Vitamine in relativ hohen Dosierungen eingenommen werden sollten, um einen merksamen Effekt zu haben, empfiehlt sich in Abstimmung mit dem Arzt die Einnahme von Mikronährstoffen.

 

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