Skip to content
2 Min gelesen

Heilfasten – Was ist das und welche Effekte hat es?

Heilfasten – Was ist das und welche Effekte hat es?

Heilfasten liegt wieder im Trend. Dabei ist wichtig und unbedingt zu beachten: Fasten ist nicht Hungern. Definiert wird Fasten heute laut der Ärztegesellschaft Heilfasten & Ernährung (ÄGHE) als den freiwilligen Verzicht auf feste Nahrung und Genussmittel für eine begrenzte Zeit. Klassische Heilfastenprogramme dauern bis zu 16 Stunden pro Tag und werden mit festen Regeln begleitet. Dazu zählt unter anderem mindestens 2,5 Liter kalorienfreie Flüssigkeit, beispielsweise Kräutertee. Darüber hinaus sind Gemüsebrühe sowie Gemüse- und Obstsäfte und eine Energiezufuhr von 250 bis 300 kcal pro Tag, sowie moderate Bewegung sinnvoll.

Reinigung von Körper und Geist 

Seit Jahrhunderten praktizieren Menschen das Heilfasten als mögliche Linderung von Krankheitssymptomen. Dieser Verzicht dauert in der Regel 5-35 Tage und der positive Einfluss auf den Körper und insbesondere die Leber ist bemerkenswert. Durch den Verzicht auf Kohlenhydrate, besonders in verarbeiteter Form, muss der Körper das in der Leber gespeicherte Glykogen zur Energiegewinnung nutzen. Dieser Prozess „entrümpelt“ die Leber und entlastet das Organ, was ähnlich wie eine Körperentgiftung ist.

Verschiedene Heilfastenmethoden 

Dem Heilfasten werden viele Varianten des Fastens zugerechnet. Darunter zählen das Saftfasten, das Buchinger-Fasten, die Schroth-Kur, sowie die Mayr-Kur.

Saftfasten: Dies ist eine kurzfristige Methode, die üblicherweise nur über ein Wochenende durchgeführt wird. Es beinhaltet die Aufnahme von viel Wasser, ungesüßten Tees und frisch gepressten Obst- und Gemüsesäften, um den Körper zu entgiften. Bei empfindlichen Mägen können außerdem Reis-, Hafer-, oder Leinsamenschleim hinzugefügt werden.

Buchinger-Fasten: Diese sehr rigorose Methode erfordert eine stationäre Durchführung über zwei bis vier Wochen. Der Prozess beginnt mit einem Entlastungstag, gefolgt von mindestens fünf Fastentagen, in denen Wasser, Kräutertees, verdünnte Obst- und Gemüsesäfte sowie Gemüsebrühe konsumiert werden. Aufbautage schließen die Fastenperiode ab, indem die Nahrungsaufnahme schrittweise wieder gesteigert wird.

Schroth-Kur: Die Schroth Kur ist eine Fastenkur, welche sich aus reduzierter Kalorienzufuhr, schrothschen Einheiten, Trinktagen und Trockentagen zusammensetzt. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf Griesbrei, Haferbrei und Reisbrei, gekochtes Gemüse, getrocknetes Obst und trockene Brötchen. Diese Kur streckt sich über einen Zeitraum von mindestens 2-3 Wochen.

Mayr-Kur: Die Mayr-Kur erstreckt sich über zwei bis vier Wochen, üblicherweise stationär in einer Kurklinik. Basierend auf den "3S" - Schonung, Säuberung, Schulung - beginnt sie mit einer Teefasten-Phase, gefolgt von einer Semmel-Milch-Kur. Diese umfasst altbackene Brötchen mit Milch zu den Mahlzeiten und endet mit einer "Ableitungsdiät" mit viel Obst, gedünstetem Gemüse und eingeschränktem Salz, Fett und Rohkost.

Bei einem regelmäßigen Heil- und Saftfasten sollte nicht die Mariendistel vergessen werden, denn sie kann die beim Fasten freiwerdenden Gifte der Leber unschädlich machen. Extrakte aus den Mariendistelfrüchten sind vor allem für ihre leberschützende und leberregenerierende Wirkung bekannt.

Gefahren und Risiken 

Es ist wichtig zu beachten, dass das Heilfasten nicht für jeden geeignet ist und individuell unterschiedlich wirken kann. Personen mit bestimmten gesundheitlichen Bedingungen oder Risiken sollten vor Beginn des Heilfastens einen Arzt oder Ernährungsberater konsultieren. Darüber hinaus ist es ratsam, das Fasten unter professioneller Anleitung durchzuführen, um mögliche Risiken und Nebenwirkungen zu minimieren.

Chancen für die Leber

Schon ein 24-stündiges Fasten kann trotz allem messbare positive Effekte zeigen, indem der Stoffwechsel sich verändert und der Körper beginnen kann, gespeicherte Ressourcen zu nutzen. Die Autophagie, ein Recyclingsystem des Körpers, wird aktiviert, um Zellen von Defekten zu befreien. Dabei kann auch die Leber, die für die Verarbeitung von Nährstoffen und die Entgiftung zuständig ist, von dieser ganzheitlichen Reinigung profitieren. Fasten ist somit nicht nur ein Verzicht auf Nahrung, sondern eine ganzheitliche Reinigung für Körper und Geist.

 

Leber Ratgeber anfordern